Mythen versus Fakten: Wie ist der Boerboel wirklich?

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Mythen versus Fakten: Missverständnisse über den Boerboel endlich geklärt

 

Der Anblick eines Boerboels löst bei vielen Menschen automatisch ein gewisses Kopfkino aus: Dieser massige, große Hund mit seinem faltigen Gesicht ist bestimmt aggressiv und kaum kontrollierbar! Wahrscheinlich wird er meiner Familie gefährlich und mit in den Urlaub nehmen kann ich ihn auch nicht. Neben diesen weit verbreiteten Vorurteilen sind noch weitere, eher kuriose Mythen im Umlauf, ebenso wie gewisse Wunschvorstellungen, die diesen muskulösen Vierbeiner zu einer Art Schoßhund machen.

Wir als erfahrene Experten von Boerboelz haben uns das Fachbuch „The Breed Identity of the Boerboel“ von Johan Swart vorgenommen, um die Mythen mithilfe von Fakten zu entkräften. Dieses Buch handelt von Rassestandards, aber auch von den Schwierigkeiten, diese gründlich zu prüfen und durchzusetzen. Wer einen „echten Boerboel“ haben will, bekommt ihn nur aus einer anerkannten, langjährigen Zucht wie unserer: Dann können Sie sich voll und ganz auf die Fakten verlassen.

7 Boerboel Mythen entlarvt: So ist der Bauernhund wirklich

1. Ist der Boerboel ein aggressiver Kampfhund?

Mythos: Boerboels sind von Natur aus aggressiv und gefährlich

Fakt: Boerboels wurden in Südafrika als Schutz- und Hofhunde gezüchtet, darum sind sie entsprechend wachsam und territorial. Ein sogenannter „Kampfhund“ ist diese Rasse hingegen nie gewesen. Aggressives Verhalten entspricht ausdrücklich nicht den Rassestandards. Auf Seite 102 in John Swarts Buch lesen wir: „Jeder Hund wird disqualifiziert für: Inakzeptable Aggression, unkontrolliertes Verhalten oder übermäßige Scheu.“ Auch aus Scheu kann Aggression erwachsen – und wirklich niemand möchte mit der Beißkraft eines Boerboels Bekanntschaft machen.

Unser Lesetipp dazu: Kieferkönig: Wie groß ist die Beißkraft eines Boerboels?

2. Ist der Boerboel ein Faulpelz?

Mythos: Boerboels sind faul und brauchen wenig Bewegung

Fakt: Vertreter dieser Hunderasse sehen so massig aus, dass manche sie einfach nur für dick und faul halten. Allerdings bestehen Boerboels nicht zum größten Teil aus Fett, sondern aus Muskeln. Sie benötigen regelmäßige Bewegung und geistige Stimulation. Laut Johan Swart gehören Hunde mit beeinträchtigter Beweglichkeit und verschiedenen anderen körperlichen Mängeln von der Zucht disqualifiziert (Seite 106 / 107). Als Zuchtstandard für den Boerboel werden kraftvolle, zielgerichtete, schwungvolle und fließende Bewegungen verlangt (Seite 108). Das ist wirklich nichts für Sofahunde!

Unser Lesetipp dazu: Welcher Hundesport eignet sich für den Boerboel?

3. Ist der Boerboel grundsätzlich kein Anfängerhund?

Mythos: Boerboels sind ausschließlich für erfahrene Hundehalter geeignet

Fakt: Der Boerboel benötigt aufgrund seiner schieren Größe und Stärke, aber auch wegen seines Selbstbewusstseins und Schutzinstinkts, eine konsequente Ausbildung und Sozialisation. Wir empfehlen diesen Hund nicht unbedingt für Anfänger, hängen aber ein kleines Aber hinten dran: Weniger erfahrene Halter können mit einem Boerboel zurechtkommen, wenn sie sich intensiv mit der Erziehung beschäftigen und eventuell eine erfahrene Ansprechperson in ihrer Nähe haben. John Swart nennt als Rassestandards folgende Eigenschaften: „intelligent, erziehbar, umgänglich und gehorsam“ (Seite 152 / 153): Darauf kann jedes verantwortungsvolle, lernbereite Herrchen oder Frauchen aufbauen.

Unser Lesetipp dazu: Ist der Boerboel ein Anfängerhund?

4. Haben Boerboels gefährliche Erbschäden?

Mythos: Boerboels bekommen immer Hüft- und Ellenbogendysplasie

Fakt: Die Nichterfüllung der Gesundheitsstandards dieser Rasse führt zur Disqualifikation. Dazu gehören laut John Swart auch verpflichtende Tests auf Hüft- und Ellenbogendysplasie sowie auf weitere genetische Abweichungen. Schlechte Beweglichkeit, unzureichende Ausdauer und sichtbare Fehler im Körperbau sind bei der Hunderasse Boerboel ebenfalls nicht zu dulden (Seite 134). Als erfahrene, erfolgreiche Züchter nehmen wir nur Verpaarungen mit genetisch einwandfreien Hündinnen und Rüden vor. Eine 100-prozentige Gesundheitsgarantie gibt es im Leben nicht, wir sind so nah dran wie möglich.

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5. Ist der Boerboel ein Riesenhund?

Mythos: Boerboels sind riesengroß, sie gehören zu den größten Hunden überhaupt

Fakt: Laut Johan Swart beschreibt der ausgehandelte Rassestandard den Boerboel keinesfalls als „Riesenhund“. Und: „Die Begriffe ‚mittelgroß‘ und ‚groß‘ sind in der Hundeterminologie beschriebene Begriffe, wobei ‚groß‘ bei einer maximalen Größe von etwa 70 cm und einem Gewicht von 70 kg endet. ‚Riesige‘ Rassen sind über 70 cm groß und 70 kg schwer.“ (Seite 137) Das soll nicht heißen, dass einzelne Exemplare nicht größer und / oder schwerer sein können: Auch Boerboels sind echte Individualisten, genauso wie ihre Halter.

Unser Lesetipp dazu: Auf die Waage gestellt: Wie viel wiegt ein Boerboel?

6. Sind Boerboels keine Familienhunde?

Mythos: Boerboels sind für Familien mit Kindern ungeeignet

Fakt: „Mit Boerboels, die ihre Besitzer, Kinder oder andere Tiere beißen, sollte nicht gezüchtet werden“: Das beschreibt Johan Swart als Rassestandard auf Seite 104. Außerdem erzählt er auf Seite 152 aus seinem eigenen Leben: „Wir ritten auf dem Rücken unserer Hunde, schliefen auf den Boerboels, wenn wir vom Spielen müde wurden, und erlebten endlose Abenteuer zusammen, aber wenn ein Boerboel einen Menschen anschnappte oder ein Kind oder ein Nutztier biss, wurden sie rücksichtslos getötet.“ Ein liebevoll sozialisierter Boerboel verhält sich loyal und beschützend gegenüber seiner Familie, einschließlich den Kindern. Weil diese Hunderasse so groß und schwer ist, können aber Unfälle passieren, darum raten wir, kleine Kinder nicht mit dem kräftigen Vierbeiner allein zu lassen.

Unser Lesetipp dazu: Das Temperamt des Boerboels: Das ist sein Charakter!

7. Kann man mit einem Boerboel nie mehr Urlaub machen?

Mythos: Mit einem Boerboel im Haus ist der Urlaub für alle Zeiten gestorben

Fakt: Spontan eine Spritztour unternehmen und in irgendeiner Ferienwohnung auf dem Weg unterkommen, das geht natürlich mit einem Boerboel nicht. Urlaub mit Hund benötigt immer mehr Planung, als wenn Menschen allein reisen. Und bei großen Hunderassen erhöht sich der Planungsbedarf noch einmal. Trotzdem gibt es hundefreundliche Unterkünfte, Strände und Freizeitanlagen, wo auch der Boerboel willkommen ist. Wichtig ist, sich vorher nach den Vorschriften im jeweiligen Land oder in der betreffenden Kommune zu erkundigen. Leider herrscht in manchen Staaten ein Einreiseverbot für den Boerboel.

Unser Lesetipp: Urlaub mit dem Boerboel: großer Hund auf Reisen

8. Sind Boerboels eine alte Rasse?

Mythos: Boerboels sind eine sehr alte, „ursprüngliche“ Hunderasse

Fakt: In diesem Mythos steckt, wie so oft, ein wahrer Kern: Die Vorfahren des südafrikanischen Bauernhundes haben eine lange Geschichte. Die gezielte Entwicklung der Boerboel-Rasse begann allerdings erst im 20. Jahrhundert, und wer sich das Buch von Johan Swart durchliest, bemerkt schnell, dass teilweise noch immer um die Standards gerungen wird. Darum erkennt des FCI (Fédération Cynologique Internationale), der internationale Dachverband für Hundezucht, den Boerboel bis heute nicht an, im Gegensatz zur Kennel Union of South Africa (KUSA), die Südafrika in der FCI vertritt.

Unser Tipp dazu: Lernen Sie uns und unsere Boerboels persönlich kennen! Sie finden unser Anwesen und die munteren Tiere im hessischen Wetteraukreis nahe Gedern, also im Herzen Deutschlands. Nehmen Sie vorher über unsere Homepage Kontakt mit uns auf und vereinbaren Sie einen Termin. Wir freuen uns auf ein Gespräch, mit der Aussicht auf ein Treffen vor Ort.

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