Kieferkönig: Wie groß ist die Beißkraft eines Boerboels?

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Kieferkönig: Wie groß ist die Beißkraft eines Boerboels?

Die Muskelkraft ist dem Boerboel auf den ersten Blick anzusehen, aber wie steht es mit dem Kiefer? Ist der so kräftig wie der ganze Hund? Um die Beißkraft des Boerboels mit anderen Hunderassen zu vergleichen, ziehen wir eine wissenschaftliche Zahl zu Rate, die sehr genau wiedergibt, wie kraftvoll ein Tier oder Mensch zubeißen kann.

Tatsächlich ist der Boerboel Hund unter anderem auf Beißkraft gezüchtet, da die südafrikanischen Siedler einen starken Wachhund brauchten, um ihren Hof anständig zu verteidigen. Obwohl dieser Bauernhund ein echter Muskelprotz ist, gehört er in Deutschland zu Recht nicht zu den Listenhunden. Liebevoll erzogene Boerboels sind nicht aggressiv, ganz im Gegenteil: Die Tiere aus unserer Boerboelz Zucht eignen sich wunderbar als intelligente und wunderbar sportliche Familienhunde.

Wie misst sich die Beißkraft von Hunden? Ob Hund oder anderes Tier: Die Beißkraft misst sich normalerweise in Pfund pro Quadratzoll (Pounds per Square Inch = PSI). Natürlich lässt sich nicht jedes einzelne Tier darauf testen, die festgestellten Werte sind als ungefährer Durchschnitt anzusehen. Ganz bestimmt gibt es auch unter den Boerboels Abweichungen nach oben und unten, denn es handelt sich immer um Hundepersönlichkeiten mit individuellen Eigenschaften. 

Die Boerboel Beißkraft in PSI: gewaltige Kieferkraft

Die Bisskraft des Boerboels liegt zwischen 450 und 650 PSI, einige Tiere sollen sogar bis zu 800 PSI schaffen. Der durchschnittliche Haushund beißt mit 230 bis 250 PSI zu. Schäferhund, Chow-Chow und Labrador Retriever haben sich beispielsweise zwischen 210 und 260 PSI angesiedelt. Ein erwachsener Mensch ist zum Vergleich mit schmalen 120 bis 140 PSI gesegnet, wohingegen ein Nilpferd mit rund 1820 PSI alles zermalmt, das zwischen seine Kiefer gelangt.

Diese Hunde haben eine ähnliche Beißkraft wie der Boerboel

Eine ähnlich enorme Beißkraft wie der Boerboel erreichen nur Hunderassen, die wie er für Schutz- und Jagdaufgaben gezüchtet wurden. Die hohe Muskelmasse gehört standardmäßig mit dazu, was sich eben auch auf die Kiefer auswirkt. Allerdings ist ein liebevoll großgezogener Boerboel meist weniger impulsiv, gerade ihr ausgeglichenes Temperament macht Boerboel Welpen so beliebt.

Hier die Konkurrenz in Sachen Bisskraft: 

  • Kangal (bis etwa 743 PSI): Den türkischen Kangal sehen Experten als Kieferkönig unter den Hunden. Erwachsene Tiere liegen bei rund 700 PSI, besonders oft findet sich ein Wert von 743 PSI. Der Kangal ist zwar schlanker gebaut als der Boerboel, aber mit beeindruckender Kraft gerüstet. Er gilt damit als stärkster Hund der Welt, denn die Stärke wird anhand der Bisskraft festgelegt (stärker als ein Löwe).
  • Mastiff (bis etwa 550 PSI): Auch der Boerboel ist ein Mastifftyp, doch bei der Hunderasse Mastiff handelt es sich um eine eigenständige, stark muskelbepackte Rasse. Die Bisskraft des historischen Kriegs- und Wachhundes, der oftmals über 90 kg schwer wird, soll zwischen 500 und 550 PSI liegen.
  • Presa Canario (bis etwa 540 PSI): Die spanische Molosser Hunderasse stammt von den Kanarischen Inseln. Ihre Aufgabe: Vieh zu bewachen und zu treiben. Muskulös gebaut, mit starkem Kiefer, ist der Spanier insgesamt ein kräftiger Athlet.
  • Dogo Argentino (bis etwa 500 PSI): Der argentinische Jagdhund ist so gezüchtet, dass er es mit Wildschweinen aufnimmt. Schon die Welpen sehen vergleichsweise groß und kräftig aus, doch der Boerboel beißt oft noch etwas kräftiger zu.
  • Rottweiler (bis zu etwa 350 PSI): Gegen diese Werte wirkt der Rottweiler beinahe schwach. Der Treib- und Wachhund aus Deutschland nennt einen wuchtigen Körper sein Eigen. In einigen Bundesländern gilt diese Rasse als potenziell gefährlicher Listenhund: Hier wird deutlich, dass die Einordnung eben nicht direkt von der Beißkraft abhängt, sondern hauptsächlich vom Wesen.

Die biologischen Grundlagen der tierischen Beißkraft

Was führt zu einer hohen Beißkraft – sind dafür nur die Muskeln verantwortlich? Die gesamte Schädel- und Kieferanatomie spielt bei der Beißkraft eines Hundes mit. Im Mittelpunkt stehen aber die Muskeln, die im Kieferbereich eines breiten und massiven Schädels sehr viel Platz zur Entfaltung haben. Bei Hunden, die überdurchschnittlich kräftig zubeißen können, ist der Kaumuskel (Musculus masseter) besonders stark ausgeprägt. Er ermöglicht es dem Boerboel, sein Maul mit großer Kraft zu schließen und zu halten.

Hinzu kommt das robuste Gebiss mit seinen taktisch gut positionierten Zähnen, das für maximale Druckausübung gebaut ist. Die weitere körperliche Konstitution tut ihr Übriges: Die Muskelmasse unterstützt die Kraftausübung des Kiefers noch und hält den Gesamtkörper beim Zubeißen stabil. Durch die jahrhundertelange genetische Selektion haben Boerboels nicht nur für kurze Zeit eine starke Bisskraft, nein, sie können die Schnauze auch über lange Zeit mit gleichbleibendem Druck geschlossen halten.

Zur Verteidigung im Notfall gezüchtet

Das alles erhöht die Effektivität des Schutzhundes in gefährlichen Notfallsituationen, die bei Ihnen als neuer Boerboel-Besitzer hoffentlich niemals eintreten werden. In Südafrika kommt es hin und wieder vor, dass der starke Bauernhund ein angreifendes Raubtier oder einen Räuber abwehren muss. Theoretisch kann er dabei großen physischen Schaden anrichten, darum brauchen diese Tiere eine konsequente und Erziehung in aller Geduld.

Der Besuch einer Hundeschule ist auf jeden Fall zu empfehlen, und Herrchen oder Frauchen sollten vorher schon einige Hundeerfahrung gesammelt haben. Ein Anfängerhund ist der Boerboel nicht, dafür ist er gleichzeitig zu stur und zu stark. Aber er hat einen ausgeprägten Wunsch, zu gefallen, und daran können stolze Hundebesitzer wunderbar anknüpfen.

Verantwortungsvoller Umgang mit einem starken Begleiter

Lesen Sie hier mehr zur Ausbildung der kräftigen Vierbeiner – und informieren Sie sich über das empfohlene Training. Als Halter oder Halterin eines Boerboels tragen Sie eine große Verantwortung, dass es Ihrem Tier gut geht und dass es Ihnen aufs Wort gehorcht. Zu Recht lädt die Gesamterscheinung dieses Muskelpakets nicht dazu ein, Ihren Grund und Boden ungefragt zu betreten. Doch unnötig Angst erzeugen sollte der Boerboel nicht – das liegt dann ganz in Ihrer Hand.

Ihr Boerboelz Welpe aus bester Hand

In zweiter Generation betätigt sich unsere Familie als Züchter bildschöner Boerboels – unter besten Bedingungen und bei ständiger gesundheitlicher Kontrolle. Bei Boerboelz erhalten Sie das Tier, das zu Ihnen passt, mit sämtlichen Informationen und der Möglichkeit, auch im Nachhinein noch persönliche Unterstützung zu bekommen. Fragen Sie gern unverbindlich bei uns an!

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