Urlaub mit Boerboel: großer Hund auf Reisen

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Goliath auf Reisen: So gelingt der Urlaub mit Ihrem Boerboel

Diesen Hund packt niemand einfach ins Auto und fährt auf Geratewohl los: Mit dem Boerboel in den Urlaub zu fahren, das bedarf einiger Planung, nicht nur, weil es sich um einen Berg von einem Hund handelt, der viel Platz und Akzeptanz vor Ort braucht. Der sanfte Riese ist leider auch nicht überall willkommen, in einigen Ländern wird er, anders als in Deutschland, als Listenhund gehandelt.

Das Boerboelz-Team lebt seit nunmehr vier Jahrzehnten mit diesem wuchtigen Familienhund, der sich perfekt als Hofhund und optisch abschreckender Wachhund eignet. Wir wissen, wie aus dem muskulösen Zeitgenossen ein pflegeleichter Urlaubshund wird, und zwar dort, wo er mit seiner Zweibeiner-Familie willkommen ist. Zum Abschluss liefern wir eine praktische Urlaubs-Checkliste, damit ist an alles gedacht.

Urlaubsziel – oder nicht: Wo ist mein Boerboel willkommen?

Am Anfang steht immer die Frage nach dem Reiseziel. Wo möchten Sie gern hin – und geht das wirklich mit dem Boerboel? In diesen Ländern und Gebieten ist die Hunderasse leider auch in Begleitung von Touristen verboten oder der Aufenthalt unterliegt strenger Gesetze:

  • Dänemark: Die Dänen haben noch nicht erkannt, dass der Boerboel eben kein aggressiver Kampfhund ist. Alle Tiere, die nach dem 17. März 2010 angeschafft wurden, dürfen nicht ins Land. Dies gilt sogar für Boerboel-Kreuzungen! Ein Methusalem (sehr alter Hund, Anm. d. Red.), der sich vor diesem Datum zu Ihnen gesellte, muss immer Leine und Maulkorb tragen. Bei einer Durchreise darf ein Boerboel seine Transportbox nicht verlassen.
  • Frankreich: In diesem Urlaubsland fällt der Boerboel unter die Kategorie „gefährliche Hunde“. Die Einfuhr ist auch für Urlauber verboten, es sei denn, mit einer speziellen Genehmigung und Registrierung, unter Einhaltung der Leinen- und Maulkorbpflicht.
  • Schweiz: Zwei Schweizer Kantone, Genf und Freiburg, sehen den Boerboel als potenziell gefährlich an. Darum sind in Genf sowohl Haltung als auch Einreise verboten. In Freiburg brauchen Frauchen und Herrchen eine besondere Bewilligung; andere Kantone können lokale Regelungen haben.
  • Rumänien: Der Urlaub in Rumänien mit Boerboel fällt leider aus. Wer trotzdem mit seinem treuen Gefährten einreist, muss mit einer Beschlagnahmung des Tieres rechnen. Besser woanders hinfahren!
  • Tunesien: Alle Hunderassen, die als gefährlich gelten, haben in Tunesien keinen Zugang. Der dortige Strandurlaub fällt also leider ebenfalls aus

Urlaub mit Boerboel machen können Sie hingegen entspannt in Deutschland, Portugal, Schweden, Finnland, Tschechien, Ungarn, USA und Kanada. In seinem Heimatland Südafrika schwingen für diese Rasse natürlich ebenfalls alle Türen auf. Denken Sie aber daran: Einreisebestimmungen, Vorschriften und Gesetze können sich jederzeit ändern. Informieren Sie sich über die aktuellen Bedingungen Ihres Wunschziels – und auch über eventuelle lokale Regeln.

Hundefreundliche Unterkunft? Ein Boerboel braucht mehr als das!

Als „hundefreundlich“ bezeichnen sich relativ viele Hotels und Ferienanlagen, doch ein Boerboel braucht mehr als einen netten Willkommensgruß. Er will gewiss nicht im engen Hotelzimmer hocken oder ständig darauf warten, dass es endlich vom Ferienappartement ins Freie geht. Normalerweise ist er daran gewöhnt, frei im eingezäunten Garten zu laufen und das sollte er am besten auch im Urlaub tun dürfen. Ein entsprechend geschütztes Gelände wäre also perfekt, nicht, dass der bewegungsfreudige Vierbeiner entwischt oder jemanden erschreckt.

Tipp: Fragen Sie im Vorfeld bei Ihrem Vermieter an, ob bei ihm auch große Hunde erlaubt sind. Sagen Sie, um welche Rasse es sich konkret handelt, damit keine Missverständnisse aufkommen. Der Boerboel ist nun einmal nicht irgendein Hund, sondern ein gewichtiger Vertreter seiner Art – das sollten Vermieter vor der Anreise wissen. 

Empfehlenswert sind spezielle Campingplätze für den Hundeurlaub, denn sie haben besonders viel Frei- und Lauffläche zu bieten. Manchmal gibt es sogar einen eigenen Hundepool! Auch der Urlaub mit großem Hund wird damit deutlich entspannter. Allerdings sollte Ihr Vierbeiner dafür entsprechend gut sozialisiert sein, denn auf solchen Camping-Arealen laufen viele, viele aufregende Artgenossen herum.

Eingewöhnung und innere Ruhe: der Boerboel braucht seine Zeit

Apropos Sozialisation: Als territorial geprägter Schutz- und Familienhund könnte Ihr Boerboel in einem fremden, wahrscheinlich stark belebten Umfeld besonders misstrauisch reagieren. Das kann recht herausfordernd werden! Seien Sie geduldig mit ihm und geben Sie ihm Zeit, sich einzugewöhnen. Halten Sie Ihren Liebling an der Leine, speziell in der Nähe von anderen Hunden und Menschen, bis Sie sich sicher sind, dass er innerlich zur Ruhe gefunden hat. 

Aufgrund der oft erforderlichen Eingewöhnungszeit ist ein Kurzurlaub mit dieser Hunderasse eher weniger empfehlenswert. Es sei denn, Sie haben einen besonderes tiefenentspannten Boerboel – oder Sie reisen regelmäßig an denselben Ort, wo Ihr Tier sich fast wie zu Hause fühlt.

Sicherer und entspannter Transport an den Urlaubsort

Gedanklich sind wir bereits im Urlaub mit Hund, aber wie kommen wir mit unserem Boerboel überhaupt entspannt ans Ziel? Möglichst nicht in einem Massentransportmittel wie dem Zug, sondern lieber ganz für sich, in einer stabilen Transportbox im Auto oder hinter einem Trenngitter im Kofferraum. Seine schiere Größe und Kraft sprechen gegen einen Rücksitztransport, denn wenn dieser Fahrgast ungeduldig wird, ist er womöglich nicht mehr zu halten. Planen Sie auf jeden Fall regelmäßige Pausen ein, um sich gemeinsam die Beine zu vertreten.

Auf einer Flugreise landet Ihr Boerboel fraglos in einer Box im Frachtraum. Das könnte für ihn stressig werden! Informieren Sie sich bei Ihrer Fluggesellschaft über die genauen Vorgaben und bereiten Sie Ihren Hund allmählich darauf vor, um ihm die Reise zu erleichtern. Auch ein Tierarztbesuch zur medizinischen Reiseberatung kann nicht schaden. 

Checkliste fürs Urlaubsgepäck mit Boerboel

Fehlt nur noch die Checkliste für alles, was im Urlaub mit Boerboel unbedingt ins Gepäck gehört. Hier ist sie:

  • Dokumente: EU-Heimtierausweis, Nachweis der Haftpflichtversicherung, evtl. Kopie der Rassenbeschreibung oder Registrierung
  • Transport und Sicherheit: stabile Transportbox oder Trenngitter fürs Auto, robuste Leine, Halsband und / oder Hundegeschirr mit Telefonnummer, Maulkorb
  • Ernährung: Lieblingsfutter zur gesunden Ernährung in ausreichender Menge (z.B. hochwertiges Puro-Hundefutter), Leckerlis, Wasserflasche, Fressnapf, Wassernapf
  • Pflege: Bürste / Kamm, Handtuch, Reiseapotheke mit Zeckenzange, Verbandsmaterial, Desinfektionsmittel und Medikamenten, evtl. Kühlweste oder Kühlmatte
  • Komfort und Beschäftigung: vertraute Hundedecke, Lieblingsspielzeug, Kausnack, evtl. Schattenspender wie Strandmuschel
  • Weiteres: Kotbeutel, Feuchttücher, Taschenlampe, Notfallnummern (Tierarzt, Tierklinik etc.)

Ein kurzes Wort zum Schluss: Als neuer Hundebesitzer werden Sie mit Boerboel anders Urlaub machen als ohne Ihren haarigen Goliath. Es gilt, die Bedürfnisse der Zweibeiner ebenso zu erfüllen wie des mitreisenden Vierbeiners. Statt Sightseeing in der Großstadt besser lange Spaziergänge in der Natur. Der Abend im Theater wird eventuell zum abendlichen Grillen auf dem Campingplatz. „Anders“ kann sogar qualitätvoller als vorher sein – mit Boerboel lernen Sie das Leben neu kennen.

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