Die sensible Seite des Boerboels: Allergien und Unverträglichkeiten

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Der Boerboel ist ein robuster, starker Bauernhund, trotzdem hat er seine schwachen Seiten. Die größte Schwäche ist ohne Frage sein großes Herz für seine Menschen, an denen er mit Inbrunst hängt. Erst weit danach folgen die individuellen gesundheitlichen Risiken, die jede Hunderasse auf eigene Weise mit sich bringt. Dazu gehören auch gewisse Boerboel Allergien und Unverträglichkeiten, die hin und wieder vorkommen.

Als erfahrene Züchter, die seit mehr als 30 Jahren eigene Boerboels hegen und pflegen, kennen wir von Boerboelz uns auch mit den Schattenseiten des Hundelebens aus. Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Gute Gene – schlechte Gene: Das sollten Sie zur Boerboel-Gesundheit wissen“.

Doch jetzt zu den möglichen Boerboel Allergien, die dem einen oder anderen südafrikanischen Wachhund das Leben schwermachen. Die gute Nachricht vorab: Sie als Herrchen und Frauchen können einiges tun, um Ihrem wachsamen Gefährten das Leben trotzdem zu versüßen. 

Was sind die häufigsten Unverträglichkeiten beim Boerboel?

Lebensmittelunverträglichkeiten, umweltbedingte Allergien und Hautprobleme durch Kontaktallergien: All das kann einen Boerboel betreffen – doch zum Glück im Normalfall nicht alles auf einmal. Wir klären im Folgenden, was Sie als Hundebesitzer erwarten könnte und wie Sie damit umgehen. Nicht vergessen: Bei gesundheitlichen Problemen Ihres Haustieres ist immer der Tierarzt oder die Tierärztin der wichtigste Anlaufpunkt! Nicht alles lässt sich mit Geduld und Liebe kurieren.

Lebensmittelunverträglichkeiten

Lebensmittelunverträglichkeiten kommen unter Hunden relativ häufig vor, das hat der Boerboel mit vielen anderen Rassen gemeinsam. Die Tiere reagieren in diesem Fall empfindlich auf gängige Proteine, zum Beispiel aus Rind- oder Hühnerfleisch. Auch Laktose kann zum Problem werden, ebenso wie bestimmte Kohlenhydrate.

In der Regel treten bei einer Futterallergie folgende Symptome nach dem Fressen auf:

  • Juckreiz
  • Magenprobleme
  • Quälende Blähungen
  • Evtl. Durchfall
  • Evtl. Erbrechen
Lebensmittelallergie beim Boerboel – was kann ich tun? 

Bei einer Lebensmittelallergie lohnt sich der Umstieg auf hypoallergenes Hundefutter. Diese Futtersorten kommen ohne die klassischen Fleischsorten aus, sie enthalten eher seltenes Fleisch wie Pferd, Wasserbüffel, Strauß und Känguru. Auch die weiteren Zutaten schonen das empfindliche Verdauungssystem. Getreide als häufiger Allergieauslöser kommt in solchen Futtermitteln in der Regel nicht vor. So steht zum Beispiel das Puro Hundefutter Sensitiv – Getreidefrei bei uns als Züchter hoch im Kurs, weil es hilft und schmeckt. 

Umweltbedingte Unverträglichkeiten

Auch Umweltallergien plagen so manchen unserer sonst so widerstandsfähigen Boerboels. Einige reagieren sensibel auf Pollen, Hausstaubmilden und / oder Schimmel, genau wie wir Menschen. Das ist zwar normalerweise nicht gefährlich, aber oft genug sehr unangenehm.

Diese Symptome treten bei umweltbedingten Allergien besonders häufig auf:

  • Ständiges Kratzen, besonders an Pfoten, Ohren, Bauch
  • Hautprobleme wie Rötungen, Hot Spots (entzündet, eiternd), schuppige oder kahle Stellen
  • Tränende, oft auch gerötete, empfindliche Augen
  • Ohrenzündung mit Schütteln oder unangenehmem Geruch
Umweltallergien beim Boerboel – was kann ich tun? 

Wie beim Menschen hilft es vor allem, gar nicht erst in Berührung mit den Allergieauslösern zu kommen. Während der Pollenzeit sollten Sie den betroffenen Hund sorgfältig bürsten, bevor er ins Haus geht. Halten Sie außerdem seinen Schlafplatz sauber und lassen Sie eventuell einen Luftreiniger in der Wohnung laufen. Ein Allergietest beim Tierarzt gibt Aufschluss darüber, welche Stoffe Sie genau meiden sollten. 

Hautprobleme durch Kontaktallergien

Manche Boerboels reagieren sensibel auf bestimmte Stoffe, vor allem Chemikalien. Shampoos und Reinigungsmittel stehen dabei häufig im Fokus, ebenso wie chemische Anti-Flohmittel. Parasiten wie Flöhe, Zecken und Milben können allergische Reaktionen noch verstärken. Die Flohallergie-Dermatitis (FAD) als Überempfindlichkeit gegen Flohspeichel macht die Sache nicht besser – Flohprophylaxe wird damit zur Pflicht. Also immer aufgepasst, dass Ihr treuer Familienhund aus Südafrika nicht zum Mutterschiff für Krabbeltiere wird!

Folgende Symptome sollten Sie bezüglich Kontaktallergien im Auge behalten:

  • Gerötete, entzündete Haut
  • Schuppende Stellen, Pusteln
  • (Stellenweiser) Haarausfall
  • Juckreiz und häufiges Kratzen
  • Krabbeltiere in Fell und Ohren
Hautprobleme beim Boerboel – was kann ich tun? 

Sortieren Sie die Textilien, Halsbänder und Pflegeprodukte aus, die mit Ihrem Hund in Berührung kommen. Nutzen Sie hypoallergenes Waschmittel und hypoallergenes Shampoo. Achten Sie außerdem darauf, dass Ihr Boerboel von weichen Materialien umgeben ist. Lassen Sie im Zweifelsfall einen medizinischen Allergietest durchführen. 

Nicht irgendein Hund! Welche Besonderheiten gibt’s beim Boerboel?

Er ist groß und schwer – und wenn alles seine Richtigkeit hat, besteht er hauptsächlich aus starken Knochen plus Muskelmasse. Leider neigt der Boerboel aufgrund seines großen Appetits zu Übergewicht, der Speck auf den Rippen wiederum fördert Allergien und Unverträglichkeiten. Achten Sie deshalb bei Ihrem schlauen Wächter sehr genau auf die tägliche Futtermenge! Lesen Sie dazu auch unseren Artikel „Auf die Waage gestellt: Wie viel wiegt ein Boerboel?“ Hier erfahren Sie, welches Gewicht bei Ihrem muskulösen Haus- und Hofgenossen normal ist.

Bei der Fütterung kommt es übrigens auf mehr an als nur aufs Kalorienzählen. Die Nahrung sollte artgerecht, nährstoffreich, frisch und schonend verarbeitet sein. Überflüssige oder gar schädliche Zusatzstoffe sind dabei tabu.  Vor allem Zucker, billige Schlachtabfälle und chemische Konservierungsstoffe / Aromen gehören nicht in den Hundenapf. Die gesunde Ernährung erhöht übrigens auch die Lebenserwartung Ihres Boerboels: ein weiterer Pluspunkt, der gewiss für Sie zählt.

Wie häufig sind Boerboels von Allergien betroffen?

 Allergien sind beim Boerboel selten, aber bei falscher Pflege oder ungeeigneter Ernährung potenziert sich das Risiko!

Persönliche Gesundheitstipps vom Boerboel-Züchter

Einige Zuchtlinien können besonders anfällig für Allergien sein. Darum achten wir von Boerboelz sehr genau auf die Genetik unserer Rüden, Hündinnen und Welpen. Wer einen Junghund aus unserer Zucht zu sich nach Hause nimmt, erhält ein gesundes, perfekt sozialisiertes Tier und ganz viele Profi-Tipps zur Haltung und Pflege. Wir bleiben Ihnen auch nach der Adoption dauerhaft als Ansprechpartner erhalten, weil unsere Boerboels wie Familienmitglieder sind.

Eines legen wir Ihnen jetzt schon ans Herz: Gerade, weil Boerboels so robuste Hunde sind, bemerken Herrchen und Frauchen Allergien oft relativ spät. Beobachten Sie Ihr Tier genau und verpassen Sie nicht Ihre Kontrolltermine beim Tierarzt – so lassen sich chronische Krankheiten am besten vermeiden.

Sie haben jetzt schon Gesprächsbedarf? Hier finden Sie unseren Kontakt. Wir freuen uns auf Sie!

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