DER BOERBOEL

Boerboel („Bauernhund” oder “Bauerndogge”) genannt – nicht nur ein außergewöhnlicher Name, sondern auch ein extremst beeindruckender sowie imposanter südafrikanischer Hund!

Die imposante, voller Kraft strotzende und intelligente Hunderasse Boerboel stammt aus Südafrika, wo sie gezüchtet wurden, um abgelegene Farmen und Gehöfte vor Eindringlingen und wilden Tieren zu schützen. Boerboels stammen von Hunden vom Typ Mastiff ab und haben einen starken Knochenbau, einen großen Kopf und einen stämmigen, muskulösen Körper. Sie lieben ihre Familienmitglieder und sind sanft und spielerisch mit Kindern. Aber wie ihre Wachhund-Rolle andeutet, sind Boerboels eine äußerst beschützerische Hunderasse, wenn sie eine Bedrohung für ihr Zuhause oder ihre Liebsten vermuten.

Bereits im Welpenalter bedarf es einer liebevollen und richtungsweisenden Erziehung, man nutzt den natürlichen Folgetrieb um die Anhänglichkeit früh genug zu intensivieren. Darüber hinaus muss auch im Junghundealter (Flegelalter) ein konsequentes Training oder gar eine Hundeausbildung durchgeführt werden. Nur so wird der Boerboel adäquat sozialisiert, gut erzogen und wird dadurch leichter händelbar. In den ersten drei Lebensjahren bedarf es dieser besonderen zeitintensiven Widmung!

Die Entwicklung eines Boerboels besteht aus einigen Hundeentwicklungsphasen mit vielen Facetten. Diese einzelnen Phasen gilt es zu meistern bevor der Boerboel physisch und psychisch erwachsen ist.

Boerboels sind sprichwörtlich „eine Menge Hund“

Sowohl in Bezug auf die Größe als auch die Persönlichkeit und nur erfahrene, selbstbewusste Besitzer sollten die Rasse in Betracht ziehen. Diese Hunderasse gehört zu den „Klettenhunden“, d. h. sie sind sehr anhänglich und folgen ihren Besitzern durch das Haus und sowie den Garten, auf Schritt und Tritt!

Sie finden es nicht gut allein gelassen zu werden, sie wenden sich destruktiven Gewohnheiten zu. Das kann Unannehmlichkeiten für Nachbarn, z. B. durch häufiges bellen, hervorrufen oder auch Zerstörungswut herbei führen. Deshalb sollten Hundeausbildung/ Hundetraining und Sozialisation während des gesamten Lebens eines Boerboel fortgesetzt werden, wobei der Schwerpunkt auf Beständigkeit, Sanftmut und positiver Verstärkung liegen sollte. Dieser massive südafrikanische Hund reagiert empfindlich auf harte Behandlung und kann mit Aggression reagieren.

Andere Namen der Hunderasse Boerboel

Der Boerboel wird auch als südafrikanischer Mastiff bezeichnet.

Diese Bauerndogge wird explizit in Südafrika als Schutzhund und Wachhund gezüchtet. Er ist ein eindrucksvoller Gebrauchshund und ist für unerfahrene Hundehalter nicht geeignet.

ANFORDERUNGEN

„Indoor Boerboels“

Betrachten ihre Familie als ihr Rudel und sollten im Haus mit ihnen leben. Sie erfordern zu Hause viel Aufmerksamkeit und sind dafür bekannt, dass sie Familienmitgliedern im ganzen Haus folgen. Beschäftigen Sie Ihren Boerboel und fordern Sie ihn mit Hundespielzeugen und Aktivitäten heraus. Damit sie sich nicht langweilen und keine Zerstörungswut an den Tag legen.

„Outdoor Boerboels“

Sowie auch „Indoor Boerboels“ sollten jeden Tag einige Stunden im Freien verbringen, damit sie die Bewegung und mentale Stimulation erhalten, die sie benötigen. Ein großer, geschlossener Hof oder Garten ist ein guter Ort, um mit Boerboels zu spielen und sie zu trainieren. Stellen Sie sicher, dass der Hof/Garten eingezäunt ist, da Boerboels gerne ihr Revier verteidigen was dazu führt das Sie und andere in Gefahr bringt.

Übungen

Ein gesunder, erwachsener Boerboel erfordert täglich zwischen einer und zwei Stunden körperliche Aktivität und Training. Sie eignen sich hervorragend für die meisten Hundesportarten und das Beweglichkeitstraining. Boerboels reagieren am besten auf feste, selbstbewusste Trainer, die sie respektvoll behandeln. Auch an Zuneigung darf es nicht fehlen.

Ausdauer

Boerboels haben die Ausdauer für Spielsessions und Spaziergänge, die zwischen 30 Minuten und einer Stunde dauern. Diese Rasse eignet sich am besten, wenn Bewegung und Training im Laufe des Tages unterbrochen werden und dazwischen Zeit zum Ausruhen bleibt.

Aktivitäten – Laufen – Wandern

  • Laufen: Gesunde, erwachsene Tiere können täglich  2,0 bis 4,0 km gehen oder joggen. Mit ihrer massiver Körperstruktur und ihrer Masse sind sind sie keine außergewöhnlichen Distanzläufer.
  • Wandern: Boerboels wurden mit Ausdauer gezüchtet, um weite Ackerflächen abzudecken, somit kann dieser problemlos eine halbtägige Wanderung mit Ihnen durchführen. Stellen Sie sicher, dass Ihr Boerboel an der Leine trainiert ist und die Befehle unbedingt befolgt, bevor Sie Ihn mit zu einer Wanderung nehmen.

Futter

Boerboels benötigen hochwertiges Hundefutter für Hunde großer Rassen. Die Menge an Nahrung, die Boerboels essen sollten, hängt stark von ihrer Größe, ihrem Aktivitätsniveau und ihrem Alter ab. Sprechen Sie mit uns oder Ihrem Tierarzt über die optimale Ernährung und Futtermenge für Ihren Boerboel auch wir können klasse Tipps geben. Ihr täglicher Nahrungsbedarf sollte in zwei oder drei Mahlzeiten aufgeteilt werden.

Allein zu Hause

Obwohl die Hunderasse Boerboel mutig und selbstbewusst ist, mögen sie es nicht gewisse Zeit alleine zu verbringen. Gelangweilte Boerboels verhalten sich destruktiv und können in kurzer Zeit viel Schaden anrichten, auch dauerhaft. Gewöhnen bzw. trainieren Sie ihren Boerboel an einen Platz oder Zwinger, damit er ein oder zwei Stunden an diesem Ort, in seiner „Hundebox“ glücklich ist. Nur so ist gewährleistet das Sie keinen unglücklichen und unzufriedenen Boerboel zurücklassen.

Noch wichtige Hinweise für die Haltung von Boerboels

Tipps zur Haltung von Boerboels:

Der South African Boerboel ist eine Rasse, die von der FCI nicht anerkannt ist. Daher hängen die Haltungsbedingungen vom jeweiligen Bundesland und den spezifischen Regelungen der Kommunen ab. So können unterschiedliche Auflagen für die Haltung eines Boerboels gelten.

In Nordrhein-Westfalen, zum Beispiel, fallen Boerboels unter die Kategorie der Hunde, die größer als 40 cm und schwerer als 20 kg sind. Nach dem Landeshundegesetz NRW § 11 Abs. 3 müssen Halter von Boerboels daher einen Sachkundenachweis erbringen und eine Hundehaftpflichtversicherung abschließen.

Es ist allerdings möglich, dass einzelne Kommunen den Boerboel anders klassifizieren, wodurch zusätzliche Auflagen für die Haltung entstehen können. Ob diese Auflagen anerkannt werden, hängt von der individuellen Entscheidung ab und kann gegebenenfalls rechtlich mit einem Anwalt geklärt werden.

In manchen Ländern, wie Frankreich, Dänemark oder bestimmten Kantonen der Schweiz, ist die Haltung von Boerboels oder die Durchreise mit einem solchen Hund sogar ganz verboten.

In Hessen müssen Hunde so gehalten und geführt werden, dass sie keine Bedrohung für die öffentliche Sicherheit darstellen, was bedeutet, dass sie weder Menschen noch Tiere gefährden dürfen. Es ist nicht erlaubt, Hunde außerhalb des umzäunten Grundstücks des Besitzers oder der Besitzerin unbeaufsichtigt frei herumlaufen zu lassen.

Das Verwaltungsportal in Hessen macht dazu folgende Angaben und beschreibt gefährliche Hunde wie folgt: